Zögernd setzte das Mädchen immer einen Fuß vor den anderen, folgte der Staße, die zum Fluss führen würde. Wenn sie Glück hatte, würde sie dort ein wenig zum Essen finden, wenn nicht, dann würde sie eben jenseits der Brücke weitersuchen, in der Hoffnung, dort etwas essbares zu finden. Es dauerte nicht lange, bis das hungrige Mädchen an der Brücke ankam und erleichtert aufatmete. Zwischen den hohen Häusern und den herausgeputzten Menschen, die sie abwertend musterten, hatte sie sich noch nie sonderlich wohl gefühlt... Schnell überquerte sie die Brücke, atmete noch einmal erleichtert auf, während ihr Blick über den Boden huschte. Sie brauchte... etwas zu essen! Unbewusst wanderten ihre Arme zu ihrem Bauch, umschlangen ihn, während sie schließlich ohne einen Fund weiter ging. Immer weiter, nur nicht stehen bleiben und am Besten auch nicht nachdenken, was mit ihr geschehen würde.
Als Norina den Kopf hob, entdeckte sie in der Ferne die spitze eines Kirchturms. Ob es dort wohl etwas zu Essen für sie geben würde? 'Versuchen wir es' Mit diesem Gedanken steuerte sie auf die Kirche zu, sah sie bald hinter niedrigen Dächern kleiner Hütten verschwinden, bald darauf wieder auftauchen... Wieder verschwand die Kirche, als sie in eine Gasse einbog - doch als sie die Gasse verließ, stand sie direkt vor dem eingefallenen Bauwerk und ließ die Schultern hängen. So eingefallen, wie die Kirche wirkte, würde sich dort wohl kaum etwas finden. Ob sie wohl noch als Unterschlupf diente? Ein Mädchen stand davor, mit einem Vierbeiner an ihrer Seite. Aber... sie wollte nicht dort hinauf, nicht zu Menschen, die sie von sich stoßen könnten..
Unruhig zitterten die grauen, feinen Schnurrhaare der kleinen Nase, die unter einer kleinen Kiste hervorlugte. So viele Gerüche waren hier! - nasse Erde, Menschen, Tiere... ein wahres Durcheinander, welches das kleine Tierchen ziemlich verschreckte. Schließlich jedoch kroch es vorsichtig aus seinem Versteck, schnupperte erneut - und verharrte, ließ sich die wärmende Frühlingssonne auf das ein wenig stumpf wirkende Fell scheinen. Mit einem leisen, für Menschen wohl nciht zu hörenden, zufriedenen Laut genoss die Ratte die Wärme noch ein wenig länger, ehe sie sich vorsichtig noch einmal umblickte - und in die Gestalt des blonden Mädchens wechselte, das die Stadtbewohner lieber sahen als eine Ratte. Kaum hatte sie sich verwandelt, da grummelte auch schon ihr Magen. 'Ich hab Hunger...', war die gedankliche Antwort darauf, woraufhin sie sich in Bewegung setzte, immer versuchend, nicht zu sehr aufzufallen.
Vorname: Norina Spitzname: Rin / mal sehen, was euch so einfällt :) Nachname: Cudi Bedeutung des Namens: nordisches Wunder Geschlecht: weiblich Alter: 16 Tier: Ratte
AUSSEHEN MENSCH
Statur: recht klein, zierlich Größe: etwa 1,49 m Haare: Norinas dunkelblonde Haare sind glatt und reichen ihr bis über die Schulter. Meist trägt sie sie offen und lässt sie nach vorn über die Schulter fallen. Außerdem fällt ihr ein Pony in die Stirn (autsch -.-"). Augen: Ihre Augen sind aus einem sanften hellblau und werden von dunklen Wimpern eingerahmt. Haut: Ihre Haut ist recht blass, obwohl sie sich viel im Freien aufhält. Wahrscheinlich... wird ihre Haut einfach nicht brauner. Besonderes: Sie trägt viele kleine Narben am Körper, die zum Teil von ihrer Menschenform, zum Teil aber auch von ihrer Tierform herrühren. Eine besonders große Narbe trägt sie am linken Oberschenkel, diese wird aber immer von ihrer Hose verborgen - solange diese keine Löcher hat. Außerdem fehlt ihr am linken Fuß ein Stück des kleinen Zehs.
Schmuck: trägt ein unauffälliges Lederbändchen am rechten Handgelenk, an dem kein sonstiger Schmuck baumelt Waffen: ein kleines Messer, hat immer 4 Stricknadeln bei sich, die besonders spitz und mit einem kaum sichtbaren aber filigranen Muster versehen sind. Sie bewahrt diese in der Tasche ihrer Jacke auf. Kleidung: Norina trägt immer eine dunkle Jacke mit Kapuze, darunter irgendein T-shirt oder einen Pullover, je nachdem, was sich gerade finden lässt. Ihre Hosen sind lang, passen nicht immer zum Oberteil - oder umgekehrt - sind aber meist ziemlich durchlöchert und werden oft geflickt. Bild:
AUSSEHEN TIER
Statur: klein, zierlich, wendig Größe: etwa 15 cm lang (Schwanz ausgenommen, dieser ist etwa nochmal so lang wie der winzige Körper selbst) Fell: Norina hat sehr weiches Fell, welches am Kopf dunkelgrau ist. Vom Kopf bis hin zum Schwanz verläuft ein Streifen eben dieser Farbe direkt über ihrer Wirbelsäule, ihr restliches Fell ist weiß. Augen: schwarze Knopfaugen. Nur wenn die Sonne günstig steht und jemand ganz genau hinschaut erkennt er einen leichten, blauen Schimmer. Besonderes: trägt eine für diesen kleinen Körper große Narbe am linken Oberschenkel, über die kein Fell mehr wächst. Sonstige Narben werden vom Fell verdeckt. Außerdem fehlt ihr am linken Fuß ein kleines Stück vom Zeh. Bild:
VERHALTEN
Charakter: Norina ist sehr scheu, was den Umgang mit anderen Menschen angeht. Sie geht nicht gern auf andere zu und wenn, dann fühlt sie sich dabei nicht sehr wohl. Lieber lässt sie andere auf sich zugehen, auch, wenn ihr diese Situationen meist ebenso unangenehm sind. Dennoch ist sie neugierig und - wenn sie einmal Vertrauen gefasst hat - aufgeweckt und manchmal auch ziemlich nähebedürftig. Dies äußert sich darin, dass sie sich dann an andere kuschelt. Ist jemand wütend oder laut, dann zieht sie sich zurück. Damit kann sie überhaupt nicht umgehen, weiß dann nicht, was sie tun soll - und flüchtet vor der Situation. Meist versteckt sie sich irgendwo und kommt erst eine ganze Weile nach dem Streit wieder hervor, ziemlich vorsichtig und eingeschüchtert - auch, wenn es gar nicht gegen sie gerichtet war.
Charackterzitat: "Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten; an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen."
(Jean-Jacques Rousseau) Stärken Mensch: + gute Beobachterin + findet schnell gute Verstecke (ist schließlich in Übung^^) + schnell Schwächen Mensch: - scheu - fasst nur langsam Vertrauen - kann nicht mit Lärm umgehen (besonders, wenn dieser Lärm von wütenden Personen verursacht wird)
Stärken Tier + wendig + passt fast überall durch (überall, wo der Kopf durchpasst, passt auch ihr Kopf durch) + kann für ihre Größe ziemlich weit springen + sehr guter Geruchssinn Schwächen Tier: - sehr vorsichtig - sehr anfällig für Schnupfen - muss ständig aufpassen, nichts giftiges zu futtern - kann kaum stillsitzen (außer, sie kuschelt)
Mag: + Sonnenaufgänge + Frieden + Momente, in denen sie entspannen kann
Mutter: Raleeha Cudi Vater: Pirou Cudi Geschwister: eine kleine Schwester, tot Kind: / Frau/Mann?: /
Geschichte:
Ein Schrei durchschnitt die Stille. Ein Schrei, voller Hass und Schmerz, dass sich das innere des kleinen Mädchens zusammenzog, das aus dem Schlaf geschreckt war. "Mama?", flüsterte sie in die Stille hinein, die nun entstanden war. Zitternd stand sie auf, ihre nackten Füße tappsten in Richtung Tür. Wie in Trance wandelte das Mädchen, dorthin, wo es eigentlich nicht hinwollte... und die Neugier sie hinzog. Nein, nicht die Neugier... die Sorge um die Mutter.
Am Morgen noch hatten ihr Papa und ihre Mama sich gestritten. Sie waren arm. Sehr arm. Selten hatten sie genug zu Essen, die Situation war angespannt. Norina hatte nicht verstanden, worum es ging... doch sie hatte sich zurückgezogen, war dem Streit aus dem Weg gegangen...
... und jetzt? Jetzt stand sie in der Tür, erstarrt... und blickte auf die blutüberströmte Mutter, die auf ihrem Stuhl saß. Ihre Augen waren noch geöffnet, blickten... überrascht. Ihr Mundstand offen von dem Schrei, den sie ausgestoßen hatte. Zitternd lief das kleine Mädchen zu ihr, nahm die Hand der Mutter. "Mama! Mama, was hast du?", fragte sie leise, wiederholte diesen Satz immer wieder. Warum antwortete ihre Mama denn nicht?!
Irgendwann spürte sie Hände - große Hände, die Hände ihres Papas - die sie sanft aber bestimmt von der Toten wegzogen. Norina spürte nicht, ob er zitterte.. sie selbst zitterte zu sehr. "Papa..", flüsterte sie, das Gesicht von Tränen überströmt, "warum... antwortet Mama nicht?" Sie hörte noch die Antwort des Vaters... und dann setzte ihre Erinnerung für diesen Abend, für die nächste Woche aus... sie wusste nur noch, dass ihre kleine Schwester, die noch so klein war, dass sie eigentlich Muttermilch brauchte.. diese Woche nicht überlebte... Wer ihre Mutter umgebracht hat.. weiß bis heute niemand.
Das Leben in dem Haus wurde eintönig. Sie begann, den Haushalt zu machen, zu kochen, wenn etwas da war... und der Vater verdiente das Geld.
Eines Nachts, Norina konnte nicht einschlafen, hörte sie leise Schritte. Jedoch nicht die ihres Vaters. Zitternd, das Gefühl, diese Situation ähnlich schon einmal erlebt zu haben, stand sie auf, tappste zur Tür... öffnete diese... und erstarrte dank dem Laut, der aus der Kammer des Vaters drang. Ein ersticktes Röcheln... dann Stille.
Wie erstarrt blieb sie stehen, Tränen liefen ihr unbemerkt über ihre Wange. Selbst als sie Schritte hörte blieb sie stehen. Selbst, als der Mann mit dem Messer auf sie zukam, blieb sie stehen.... ... erst, als dieser mit dem Messer in der Hand ausholte um sie ebenfalls zu töten kam Bewegung in die damals 12-jährige. Doch der Mörder erwischte sie am linken Bein, hinterließ eine tiefe, blutende Schnittwunde... Norina floh, doch vor den Erinnerungen kann sie nicht fliehen.
Kurz nachdem sie vor dem Mörder geflohen war traf sie auf einen anderen Mann. Dieser verarztete sie.... und schließlich sollte sie in einem Buch ihren Namen schreiben. Dadurch erhielt sie ihre Gestalt als Ratte. Mit dieser Gestalt verlor sie ein Stück des kleinen Zehs, da sie unachtsam gewesen war und in eine Falle getappt war.
Die Schleicher kennt sie noch nicht... doch von dem Mann weiß sie, dass es noch mehr ihrer Art geben muss.